Mondblütes Clan

„Ich wusste es, das Blaupelz nicht im Donner-Clan geboren wurde.“, dachte Mondpfote besserwisserisch. Da entdeckten ihr Mentor und die Anführerin die Schülerin. Sie schlossen ihr Gespräch ab. Danach gingen sie in verschiedene Richtungen. Blaustern kroch in ihren Bau während Blaupelz in den Kriegerbau trottete. Dann plagte Mondpfote der Hunger. Sie aß ein Eichhörnchen und ging schlafen.

Ein Tag ist vergangen, seitdem die drei Mond-Clankrieger hier waren. Während der Zeit hat Mondpfote bis zum ’Geht nicht mehr’ trainiert. Es war hart, aber es hat sich gelohnt. Mondpfote war noch nie so eine gute Kämpferin. Das hat sie alles, Blaupelz zu verdanken. Nach Sonnenhoch spazierte Mondpfote zu ihrem Mentor und setzte sich neben ihn hin. „Wieso hast du Blaustern und mich gestern belauscht?“, begann Blaupelz streng. Mondpfote ließ den Kopf hängen. Dann fuhr der blaue Kater fort. „Du wolltest es gar nicht, oder? Die Neugier kann schon schwierig zu bewältigen sein.“ Mondpfote hob ihren Kopf wieder, um Blickkontakt aufzunehmen. „Was meint er damit?“ Sie überwand ihre Angst und fragte Blaupelz. „Was hat Blaustern damit gemeint, sie hätte dich in den Clan aufgenommen?“ Der blaue Krieger schwieg. Mondpfote sah in seinen Augen seine Traurigkeit und sie wechselte das Thema. „Was hältst du davon, wenn wir heute Nacht wieder spazieren gehen?“ Blaupelz blickte auf. Sie hatte das Gefühl, sie würde von Freundlichkeit überschüttet.
Vor Mondaufgang schlich Mondpfote in die Richtung des Geheimtunnels. Blaupelz wartete schon auf sie. Zusammen trotteten sie durch den Wald und tauschten nur Blicke aus. Mondpfote wollte nicht über gestern reden. Sie wusste es würde ihn seelisch schwer treffen. Die beiden Katzen kamen zu dem Fluss. Mondpfote ging zum Ufer vor um Wasser zu trinken. Während sie Wasser trank, fühlte sie sich beobachtet. Sie schaute in Blaupelz’ Richtung und sah, dass er sie die ganze Zeit anstarrte. Kaum hat er es bemerkt, dass sie zu ihm sah, drehte er den Kopf, um auch etwas zu trinken. Die beiden spazierten weiter durch den Wald. Als sie an der Grenze zum Fluss ankamen, dachte sich Mondpfote. „Schon so spät?“ Inzwischen war schon längst Monduntergang. „Was ist, wenn die anderen bemerken, dass wir fehlen?“

Inzwischen war schon längst Monduntergang. „Was ist, wenn die anderen bemerken, dass wir fehlen?“, aber Mondpfote mochte den wundervollen Moment nicht zerstören. Sie spürte ein Gefühl, das sie noch nie gefühlt hatte. Es war warm und wohlig. Dann bemerkten beide, dass es schon Sonnenaufgang war. Blaupelz flüsterte Mondpfote zu. „Lass uns jagen gehen. So können wir vertuschen, dass wir in der Nacht fort waren.“ Er zwinkerte seiner Schülerin zu. Mondpfote zwinkerte zurück und dann trennten sich ihre Wege. Blaupelz ging in den Wald, zu den Schlangenfelsen und Mondpfote ging in die Nähe der Sandkuhle.
Mit viel Beute kehrte Mondpfote ins Lager zurück. Es war schon lange nach Sonnenaufgang und die weiße Katze bemerkte, dass Blaupelz schon da war. Er saß ganz alleine neben dem Frischbeutehaufen. Mondpfote ging in seine Richtung und stolzierte sogar ein bisschen. Sie war stolz auf die Menge der Beute, die sie gefangen hatte. Sie legte sie auf den Haufen Beute. Dann nahm sie sich eine Wühlmaus und setzte sich neben Blaupelz. Danach aß sie und die Stille, die von Blaupelz kam, war ihr nicht geheuer. „Was ist los?“, fragte sie besorgt. Blaupelz drehte ihr den Rücken zu. „Kein Grund unhöflich zu werden.“, dachte sich Mondpfote. „Sag schon was dich bedrückt.“, drängte Mondpfote und drehte sich seinem Gesicht zu um Blickkontakt aufzunehmen. „Ich habe dir die ganze Zeit etwas verschwiegen.“, gab Blaupelz zu. Mondpfote war enttäuscht, aber sie war auch sehr neugierig. Blaupelz erzählte. „Ich war ein etwas älterer Schüler und ich war sehr neugierig. Die Welt außerhalb meines Clans war für mich interessanter als das Leben im Clan. Ich wollte die Welt entdecken.“ „Aber das will jeder doch mal“, unterbrach die Schülerin ihn. Er blickte sie streng an, dann fuhr er fort. „Mein Clan war anders als dieser. Er war nicht fair. Es war der MondClan.“ Mondpfote schreckte zurück. „Er gehörte zum MondClan?“, sie war wütend auf ihn, weil er den Clan, in dem sie geboren wurde und aufgewachsen ist für unfair hielt. Aber er hatte auch sicher seinen Grund dafür.

„Was ist passiert?“, fragte sie ihn mit weit aufgerissenen Augen. „Blaupelz, kann ich mit dir reden?“, rief Feuerherz. Blaupelz ging zu ihm. Die beiden Kater liefen aus dem Lager. „Was soll ich in der Zwischenzeit tun?“, dachte Mondpfote.
Sie relaxte den ganzen restlichen Tag. Das tat ihr gut, denn sie hatte ja nur noch trainiert. Dann nahm sie sich ihr Abendessen und setzte sich dort hin, wo sie immer zum Essen saß. Sie machte sich Sorgen, ob Feuerherz und Blaupelz noch vor Mondaufgang wieder zurückkehren würden. Mondpfote hielt bis Mondhoch Ausschau nach ihrem Mentor und dem 2.Anführer des DonnerClans. Aber vergebens. Sie kamen nicht. Mondpfote wurde es zu langweilig und legte sich in ihr Nest um zu schlafen.
Am nächsten Morgen wachte sie mit gesträubtem Rückenfell auf. Sie hatte schon wieder diesen Traum. Mondpfote suchte ihren Mentor, Blaupelz. Aber der war immer noch nicht da. Genauso wie Feuerherz. Langsam machte sich Mondpfote sorgen. „Soll ich mit Blaustern darüber reden?“, fragte sie sich. Bevor sie weiter überlegen konnte, kam Wolkenpfote zu ihr rübergetrottet. „Ihm muss wohl auch aufgefallen sein, dass Feuerherz und Blaupelz nicht zurückgekommen sind.“, dachte sich die Schülerin. „Hallo.“, miaute sie. Aber Wolkenpfote ließ den Kopf hängen. „Was ist denn los?“, fragte Mondpfote, obwohl sie genau wusste, dass es wegen Feuerherz war. Wolkenpfote ließ sich neben ihr nieder. Dann begann er zu sprechen. „Es ist wegen Feuerherz. Er ist gestern nicht zurückgekommen.“ Nach einem langen Seufzer erzählte er weiter. „Ich mache mir Sorgen. Ich habe Angst, dass ihm etwas zugestoßen ist. Schließlich ist er mein Mentor.“ Mondpfote unterbrach ihn. „Weißt du zufällig, wo er hingegangen ist?“ Wolkenpfote schüttelte den Kopf. Nun lag es an Mondpfote es herauszufinden. Sie musste mit der Anführerin sprechen, denn sie hatte Angst, dass sie mit den Kriegern einen Streit anfangen könnte. Das würde in einem riesigen Chaos enden.
Nach Sonnenhoch nahm Mondpfote allen Mut zusammen und ging zum Bau von Blaustern. Vor dem Eingang hörte sie Langschweifs und Blausterns Stimmen. Jetzt hatte die ältere Schülerin Angst mit Blaustern zu reden, weil Langschweif auch dabei war. Aber sie ging trotzdem in den Bau. Als sie hineinschlich, fragte sie. „Blaustern, kann ich mit dir reden?“ „Du schon wieder? Mach das du verschwindest.“, fauchte Langschweif Mondpfote an. Ohne Langschweifs Worte zu hören, sprach Blaustern. „Natürlich. Langschweif, gehst du bitte. Wir können das auch später besprechen.“ Mondpfote setzte sich gegenüber von der Anführerin hin um Blickkontakt aufzunehmen. „Was ist mit Blaupelz und Feuerherz? Sie sind seit gestern Abend nicht mehr zurückgekommen.“, fragte sie neugierig. Sie wartete auf eine Antwort von ihrer Anführerin. Aber vergebens. Blaustern blickte sie nur an. Dann antwortete sie. „Sie haben sich auf eine Reise begeben.“ Mondpfote dachte nach. „Wohin sollten sie nur reisen?“ Plötzlich fiel es ihr ein. „Blaustern und die drei Krieger des MondClans haben doch geredet.“ Ihre Glieder wurden schwer. Sie hatte Angst, dass die beiden Clans nur ihretwegen kämpfen würden. „Was machen sie, wenn sie dort angekommen sind?“, fragte die weiße Katze. Blaustern antwortete. „Sie werden mit ihnen reden.“ „Ihnen?“ Jetzt war sich Mondpfote sicher, dass die beiden Krieger zum MondClan aufgebrochen sind.

Dann nickte sie der Anführerin zu und lief nach draußen. Danach lief sie auf direktem Weg zum Bau der Heilerin und ihrer Schülerin. Als sie den Bau betrat, hörte sie eine raunzende Stimme. „Was willst du?“ Eine alte, dunkelgraue Katze mit einem breiten, flachen Gesicht kam hinter dem Schatten hervor. „Kann ich mit Russpelz sprechen?“, fragte Mondpfote etwas ängstlich. „Was ist denn los Gelbzahn?“, fragte Russpelz, die gerade in den Bau, mit Kräutern im Maul, humpelte. „Mondpfote möchte mit dir sprechen.“, sagte Gelbzahn grimmig. Mondpfote redete mit Russpelz. Dann bekam sie Reisekräuter von ihr. Mondpfote hatte sich entschlossen. „Ich werde zum Mond-Clan reisen.“

Mondpfote war schon einen Tag unterwegs, ohne eine Pause gemacht zu haben. Dank den Mohnsamen, hatte Mondpfote, bis jetzt, noch keinen Hunger. Langsam kam sie zu dem Waldviertel. Sie rannte schnell und brauchte fast ihre Energiereserven auf. Aber dank dem Unterricht von Blaupelz, war sie der Aufgabe gewachsen.
Der zweite Tag ohne Pause. Mondpfote wurde müde. Aber es war nirgends ein sicheres Plätzchen. Jetzt wurde ihr klar, dass Feuerherz und Blaupelz schon längst angekommen sein mussten. Nach einer Weile durchtraben hatte Mondpfote keine Kräfte mehr. Es war Sonnenuntergang und sehr gefährlich jetzt ohne Schutz ein Nickerchen zu machen. Aber sie ging das Risiko ein. Unter einem umgestürzten Baum, nahe dem Waldrand, legte sie sich hin um ein wenig zu schlafen.
Mondpfote stand auf einer Wiese. Bekannte Gerüche traten ihr in die Nase. Sie erinnerten sie an ihr Zuhause. Plötzlich hörte sie zwei Kater aufschreien. Es waren Feuerherz und Blaupelz. Sie suchte nach ihnen, aber fand nichts. Um sie herum war nur Leere und Kälte. Da hörte sie eine vertraute Stimme. „Mein Kind. Du bist nicht allein. Du musst dich schnell entscheiden, sonst wird das das Ende Zweier sein.“, es war Großstern. „Was meint er damit?“, dachte Mondpfote. Da hörte sie schon wieder die zwei Krieger des DonnerClans aufschreien. Sie suchte wie wild nach ihnen. Dann sah sie eine Bande von Katzen, die mit Feuerherz und ihrem Mentor kämpften. Sie rannte zu ihnen um zu helfen. Aber statt näher zu kommen, verschwanden sie. Plötzlich stolperte Mondpfote und fiel auf die Nase.